Kamerun in Zeiten der Corona-Pandemie
Das Corona-Virus trifft die Menschheit weltweit – und dabei ganz besonders die Menschen in Entwicklungsländern.
Das Corona-Virus ist jetzt wohl auch in Kamerun angekommen. Zumindest gibt es Berichte über Infizierte, Erkrankte und Tote. Wie stark das Land vom Virus tatsächlich betroffen ist, lässt sich allerdings nur schwer einschätzen. Vor allem fehlt es an Tests, wodurch nur selten Diagnosen gestellt werden können und fast keine verlässlichen Zahlen und Statistiken vorhanden sind.
Erste Maßnahmen haben Regierungsstellen auch in Kamerun schon getroffen. Seit Mitwoch, den 18. März 2020, sind Schulen, Bildungszentren, Hotels, Restaurants, Bars und Diskotheken geschlossen. Offizielle Stellungsnahmen warnen vor dem Virus, man sollte möglichst zuhause bleiben. Krankenhäuser nehmen bereits jetzt keine Patienten mehr auf.
Auch in Kamerun gibt es neben den vor Wochen angeordneten Ein- und Ausreiseverboten erhebliche Ausgangsbeschränkungen, die aber von den meisten Menschen ignoriert werden. « Wenn ich nicht durch das Corona-Virus sterbe, werde ich vor Hunger sterben », so berichten viele Einwohner, vor allem in Armenvierteln.
In Kamerun leben viele Menschen unterhalb der Armutsgrenze und « au jour le jour », meist als Tagelöhner. 65% der Bevölkerung hat weder einen festen Job noch ein festes Einkommen. Die von der Politik und der Regierung erwartete Hilfe ist derzeit weder vorhanden, noch besteht Hoffnung darauf. Außer Verhaltensregeln und Einschränkungen kommt bei der Bevölkerung derzeit zumindest nichts an.
« Lehrer sollten digitalen Unterricht anbieten und Meetings sollten durch Telekonferenzen ersetzt werden. Dazu sind jedoch die Voraussetzungen, insbesondere technischer Art, nicht vorhanden. Ein eigener Computer oder Laptop bleibt immer noch ein unerreichbarer Luxus, und für die wenigen, die einen PC besitzen, gibt es permanenten Stromausfall. Darüber hinaus sind Cybercafés extrem teuer und müssen von Lehrern und Schülern aus eigenen Mitteln bezahlt werden »
so berichtet ein Lehrer.
In Krankenhäusern fehlt es an allen Arten von Schutzausrüstungen (Schutzkleidung, Masken, Handschuhe und überwiegend Desinfektionsmitteln). Und noch schlimmer ist:
Das Corona-Virus kann dort nicht durch Tests, sondern nur durch das Krankheitsbild (Husten, Fieber, Atemprobleme,…) diagnostiziert werden.
Krankenhäuser haben landesweit kaum Aufnahmekapazitäten und es fehlen Beatmungssysteme und Intensiv-betten.
Für die Bevölkerung bleibt nicht viel mehr als hoffen und beten.
Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund !
(Stammt April 2020)